Das alte plattdeutsche Liebeslied war eines der vielen Lieder, die am Pfingstmontag bei unserer Goldfisch-Befüll-Aktion in Sehestedt erklangen und zahlreiche Menschen anlockten. Die musikalische Begleitung mit Akkordeon und Gesang, ein frischer Wind, farbig leuchtende Stoff-Goldfische und der Ort selbst, direkt am Wattenmeer, sorgten für eine besondere Atmosphäre. Menschen erkundigten sich nach Sinn und Zweck unseres Tuns, viele ergriffen selbst eine der Goldfischhüllen und füllten sie mit dem Treibsel, das wir vor Ort aufgeschüttet hatten. Von dem Biologen Rüdiger Lemm gab es interessante Hinweise zu den unterschiedlichen Bestandteilen des pflanzlichen Treibguts.
Diese Aktion an der Nationalpark-Erlebnisstation hat wieder einmal veranschaulicht, wie sehr die Form der jeweiligen Aktivität von den beteiligten Menschen gestaltet wird. Eine Musikerin aus Franken, ein altes plattdeutsches Liebeslied, eine Akkordeon Spielerin aus Butjadingen, ein Goldfisch vom Niederrhein, … der GoldfischMOB bringt sie zusammen und schafft einen lebendigen Raum für Begegnung und gemeinsame Gestaltungsmöglichkeiten.
Ich bin sehr gespannt, wie es in zwei Wochen am Deich aussehen wird, beim großen GoldfischMOB. Die Zahl der Goldfische spielt dabei inzwischen gar nicht mehr die Hauptrolle (natürlich, für das Bild am Deich ist es schon von Belang) viel entscheidender ist doch, dass sich so viele unterschiedliche Menschen zusammen getan haben und sich von der Idee des GoldfischMOB haben anstecken lassen, von seiner Lebendigkeit und dass dadurch etwas in Bewegung geraten ist.
Ich werde immer wieder gefragt: „Wie bist Du bloß auf diese Idee gekommen?“ Nicht zufällig habe ich an dieser Stelle ein Liebeslied als Überschrift gewählt. Den Kern dieser Idee bildet sicher meine enge Verbundenheit mit der Lebendigkeit unseres Lebens, ganz besonders mit der des Meeres.